Dr. Kristina Kratz-Kessemeier, Berlin

 

Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Publizistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (ab 1988/89) und der Freien Universität Berlin (ab 1991). 1996 Magister Artium FU Berlin (Hauptfach: Neue Geschichte). 2005 Promotion FU Berlin (im Fach Kunstgeschichte) bei Prof. Dr. Thomas W. Gaehtgens (Erstgutachter) und Prof. Dr. Jürgen Kocka (Zweitgutachter) mit einer Arbeit zur Politik des preußischen Kultusministeriums im Bereich bildende Kunst 1918-1932, publiziert 2008 unter dem Titel "Kunst für die Republik".

Seit 2007 Tätigkeit als selbständige Historikerin, Kunsthistorikerin und Lektorin in Berlin. Konzeption und Umsetzung zahlreicher Forschungs-, Tagungs- und Publikationsprojekte, wiederholt im Auftrag der Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte e.V. sowie des Instituts für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der Technischen Universität Berlin, Fachgebiet Kunstgeschichte der Moderne (Lehrstuhl Prof. Dr. Bénédicte Savoy), oft mit weiteren Partnern wie den Staatlichen Museen zu Berlin, dem Deutschen Historischen Museum, dem Deutschen Museumsbund oder der Kunsthalle Rostock. Umfangreiche Projekte dabei 2007-2011 zu Nationalgalerieleiter Ludwig Justi (1876-1957), 2009-2011 zu Quellen zur Museumsgeschichte 1750-1950, 2013-2016 zu Museen im Nationalsozialismus, 2013-2016 zum Kunsthändler Paul Graupe (1881-1953), 2013-2019 zum Deutschen Museumsbund, 2018-2022 zu Museen in der DDR. Daneben vielfältige Podiumsbeteiligungen, Vorträge und Veröffentlichungen, aktuell vor allem zum Museum nach 1945 in Ost und West sowie zur Moderneförderung der Weimarer Republik, inklusive Blick auf Provenienzen und Werkwege, zuletzt etwa für die Berlinische Galerie (Novembergruppe), fürs Saarlandmuseum Saarbrücken (Charlotte Berend-Corinth), für die Stiftung Stadtmuseum Berlin (Märkisches Museum 1961-1989), das Baukunstarchiv NRW (Leonie Reygers) oder die Klassik Stiftung Weimar (MfK-Museumspolitik), aber auch in Zusammenarbeit mit Universitäten, z.B. in Siegen (Künstlervereinigungen 1920er Jahre) oder Bremen (Erste Russische Kunstausstellung 1922). Internationale Kooperationen bis nach Kopenhagen (Museen DDR), Basel (Zerrissene Moderne) oder Amsterdam (Women Curators). Seit dem 2023/24 mit Andrea Meyer an der TU Berlin geleiteten Master-Seminar "Museumsreformerinnen im frühen 20. Jahrhundert - Annäherungen an neue Genderperspektiven in der Museumsgeschichtsforschung" mit speziellem Interesse an einer bisher unentdeckten ersten Generation moderner (Kunst)Museumsfrauen in Deutschland 1900-1933. Darüber hinaus regelmäßiges Engagement als Lektorin, u.a. 2016-2019 für das Auktionshaus Grisebach.

Zuvor, während Studium und Promotion, Herbert-Weichmann-Reisestipendiatin der Hamburger Körber-Stiftung (DDR 1990), 1992-1998 erst Studentische, dann Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften der FU Berlin (Lehrstuhl Prof. Dr. Bernd Sösemann), Praktika und freie Mitarbeit am Deutschen Historischen Museum (Ausstellung Walther Rathenau 1993), in der Galerie Neiriz 1996, in Kulturredaktionen sowie 1996-2002 bei der Körber-Stiftung Hamburg und Dresden im Bereich historisch-politische Bildung (Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten; Wettbewerb Deutschlandbilder 1989 - 1999 - 2009). Promotionsstipendium des Landes Berlin (NaFöG) 2000-2002.

Basics: Geboren 1969 in Münster als Tochter der Publizistin Carin Kessemeier (Gentner) und des Historikers, Museumsmanns und modernen niederdeutschen Lyrikers Siegfried Kessemeier (1930-2011). Schillergymnasium Münster. Bundespreise beim Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten. Seit 1999 aktives Mitglied der Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte e.V. als Netzwerkverbund museumshistorisch Forschender. Seit 2007 mit eigenem Projektbüro in Berlin-Prenzlauer Berg, eng vernetzt mit den großen Archiven, Bibliotheken und Kulturinstitutionen der Hauptstadt.